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The View - Aktuelles zur Anlageallokation

2 months ago

Remi Lambert, Chief Investment Officer

Rémi Lambert
Chief Investment Officer

Makroökonomischer Hintergrund

Das Zinsmantra ‚für längere Zeit höher’ und die zunehmenden Spekulationen, dass die US-Notenbank die Zinssenkung bis zum Ende des Jahres 2024 hinauszögern könnte, haben im April die Aktien- und Anleiherenditen beeinträchtigt. Die Befürchtungen, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hamas auf die gesamte Region übergreifen könnte, nahmen zu, aber der Ölpreis veränderte sich bis zum Monatsende kaum. Die chinesische Volkswirtschaft wuchs im ersten Quartal mit 5,3 % ggü. Vorjahr stärker als erwartet. Die Daten nährten die Hoffnung, dass das Schlimmste der chinesischen Konjunkturabschwächung nun hinter uns liegt, auch wenn der Immobiliensektor weiterhin eine Belastung darstellt.

Aktuelle Marktlage

Nachdem die Aktienmärkte seit Ende Oktober ununterbrochen zugelegt hatten, kam es im April zu einer gewissen Volatilität. Die Stimmung wurde durch geldpolitische Bedenken im Zusammenhang mit der hartnäckigen US-Inflation sowie durch die zunehmenden geopolitischen Spannungen beeinträchtigt. An den meisten wichtigen Märkten erzielten Aktien im Berichtszeitraum negative Renditen, während die Anleiherenditen bei fallenden Kursen stiegen. Die US-Aktien gehörten zu den schwächsten Werten. Auch die europäischen und japanischen Aktien gaben nach. Im Gegensatz dazu erholten sich die chinesischen Aktien, unterstützt durch ein stärker als erwartetes BIP-Wachstum im ersten Quartal und die Maßnahmen der Behörden zur Wiederherstellung des Vertrauens. Anleihen gaben weltweit nach, da die Anleger den Spielraum der großen Zentralbanken für Zinssenkungen neu bewerteten. Der US-Dollar wertete im April gegenüber anderen wichtigen Währungen auf, während der japanische Yen auf ein 34-Jahres-Tief fiel. Der Goldpreis stieg weiter an.

Unser Standpunkt 

Wir hatten bereits darauf hingewiesen, dass die hohen Bewertungen und die positive Stimmung auf kurze Sicht Anlass zur Besorgnis geben. Für eine nennenswerte Korrektur müssten allerdings wesentliche negative makroökonomische Ereignisse oder eine Verschlechterung der Ertragsaussichten eintreten. Wir sind davon ausgegangen, dass keines dieser Szenarien wahrscheinlich ist, und diese Meinung vertreten wir auch weiterhin. In der Tat besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Zinsen in den USA in diesem Jahr, wenn überhaupt, nur geringfügig gesenkt werden, was das Mantra ‚für längere Zeit höhere Zinsen’ bekräftigt. Auch wenn die strengeren Finanzierungsbedingungen das Wirtschaftswachstum unweigerlich belasten, ist doch davon auszugehen, dass die jüngste hartnäckige Inflationsphase nachlassen dürfte. Obwohl sich der nächste Zinsschritt der US-Notenbank verzögert, ist eine Zinssenkung immer noch wahrscheinlich, was dazu beiträgt, übermäßige Marktbewegungen abzufedern.

Wir bevorzugen nach wie vor Aktien, da wir davon ausgehen, dass sich die Konjunktur weiterhin gut entwickelt. Die strengeren Finanzierungsbedingungen könnten das Wachstum in den Industrieländern beeinträchtigen, aber die Verbesserung der Unternehmensgewinne dürfte die steigenden Aktienkurse weiterhin unterstützen. Unsere Marktauswahl hat sich von den USA und Japan auf Europa ausgeweitet. Die Europäische Zentralbank wird wahrscheinlich als erste große Zentralbank die Zinsen senken, was in Europa für Auftrieb sorgen dürfte. In diesem Umfeld dürften die defensiven Rendite- und Ertragseigenschaften der Region in den kommenden Monaten besser honoriert werden.

Unsere Erhöhung des Engagements in den Industrieländern wird durch eine Verringerung des Engagements in den Schwellenländern ausgeglichen, von denen wir weniger überzeugt sind.

Bei den Festverzinslichen bevorzugen wir Staatsanleihen der Eurozone. Die zunehmende Ungewissheit über Zinssenkungen in den USA lässt vermuten, dass die Volatilität dort stärker sein könnte als in der Eurozone, wo wir angesichts eines besseren Inflationsumfelds eine größere Renditebandbreite erwarten. Im Gegensatz dazu bleiben wir bei anderen festverzinslichen Wertpapieren neutral, und angesichts der engen Kreditspreads sehen wir bei Aktien ein vielversprechenderes Aufwärtspotenzial.

Um unserer positiven Auswahl an Anleihen und Aktien Rechnung zu tragen, sind wir nur sehr begrenzt in alternativen Anlagen und Barmitteln engagiert.

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