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The View - Aktuelles zur Anlageallokation

one month ago

Remi Lambert, Chief Investment Officer

Rémi Lambert
Chief Investment Officer

Makroökonomischer Hintergrund

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Zinssätze unverändert gelassen, wobei ihr Vorsitzender Jerome Powell darauf hinwies, dass Geduld erforderlich sei, „damit die restriktive Geldpolitik ihre Wirkung entfalten kann“. Aus dem Protokoll der letzten Fed-Zinssitzung geht hervor, dass einige Entscheidungsträger eine Anhebung der Zinssätze befürwortet haben, doch Powell signalisierte, dass ein solcher Schritt unwahrscheinlich sei. Donald Trump wurde in allen 34 Anklagepunkten des ‚Schweigegeldprozesses’ für schuldig befunden. Weltweit gab es weitere Wahlen. In Indien deuteten die ersten Ergebnisse auf eine Wiederwahl von Modi hin, während in Mexiko zum ersten Mal eine Präsidentin gewählt wurde. Südafrikas Regierungspartei ANC hat ihre parlamentarische Mehrheit verloren.

Aktuelle Marktlage

Globale Aktien haben sich im Mai erneut verbessert, da die Fed, die EZB und die BoE ihren Straffungszyklus auf Eis legten und stattdessen eine erste Zinssenkung erwarteten. Die US-Aktien gehörten zu den stärksten Werten, weil sich die Technologieunternehmen erholten. Nvidia wurde nach Apple und Microsoft zum drittgrößten Unternehmen in den USA. Auch die europäischen und japanischen Aktien legten zu, allerdings in geringerem Maße. Im Gegensatz dazu hinkten die Schwellenländeraktien hinterher. Chinesische Werte lieferten gemischte Renditen, da Zuwächse bei den in Hongkong notierten Aktien durch schwächere Renditen von Onshore-Aktien ausgeglichen wurden. Für globale Staatsanleihen war der Monat gemischt, obwohl US-Treasuries Gewinne erzielten. Der Euro wertete im Mai gegenüber dem US-Dollar und dem japanischen Yen auf. Die Ölpreise gaben angesichts der Besorgnis über ein Überangebot nach, während der Goldpreis weiter anstieg.

Unser Standpunkt 

Die Wahrscheinlichkeit einer weichen Landung ist unserer Meinung nach immer noch hoch. Das derzeitige Umfeld in den USA ist durch eine gewisse Disinflation und ein robustes, wenn auch nachlassendes Wirtschaftswachstum gekennzeichnet. Eine niedrigere Inflation und ein bescheideneres Wachstum führten Anfang Juni dazu, dass die EZB die Zinsen senkte. Die Aktienmärkte haben in diesem Jahr eine Rally erlebt und dieses Szenario eingepreist. Auf der anderen Seite bewerten die Rentenmärkte immer noch den Zeitpunkt und die Wahrscheinlichkeit von weiteren Zinssenkungen im Laufe des Jahres 2024, was dazu geführt hat, dass die Anleiherenditen weltweit gestiegen sind, da die Kurse fielen. Im Bereich der festverzinslichen Anlagen haben in diesem Jahr nur hochverzinsliche Unternehmensanleihen leicht positive Renditen erzielt.

Im vorherrschenden Umfeld bevorzugen wir nach wie vor Aktien gegenüber Anleihen und alternativen Anlagen. Die meisten Aktienmärkte dürften weiterhin von der positiven Gewinnwachstumsdynamik profitieren, auch wenn wir einräumen, dass die Bewertungen knapper werden. Bei japanischen Aktien nehmen wir Gewinne mit. Infolge der Strukturreformen ist es hier bereits zu einer gewissen Neubewertung gekommen, was die Outperformance gegenüber anderen entwickelten Märkten auf kurze Sicht begrenzt.

Wir bleiben bei unserer leicht negativen Einschätzung für Schwellenländeraktien. Sorgen bereiten geopolitische Risiken wie der Ukraine-Krieg und die Wahlen in Indien, Mexiko und Südafrika sowie die anhaltenden Probleme auf dem chinesischen Immobilienmarkt und das Risiko einer hartnäckigen Inflation, die eine geldpolitische Lockerung verzögert. Wir bevorzugen US-Aktien, weil das Gewinnwachstum klarer absehbar ist, und europäische Aktien, weil sie besser bewertet sind und eine Lockerung der Geldpolitik wahrscheinlicher ist.

Bei den festverzinslichen Wertpapieren geben wir aufgrund des Wachstums- und Inflationsgefälles weiterhin Anleihen der Eurozone den Vorzug gegenüber US-Anleihen. Wir gehen davon aus, dass die Unsicherheit über den Zeitpunkt von Zinssenkungen in den USA zunimmt, während die Renditen in der Eurozone dem jüngsten Ausblick der EZB zufolge stabiler sein dürften. Aufgrund der historisch niedrigen Kreditspreads bleiben wir gegenüber Investment-Grade- und Hochzins-Unternehmensanleihen sowie Schwellenländeranleihen neutral. Wir sehen keinen unmittelbaren Katalysator für eine weitere Verengung der Spreads.

In Zukunft werden wir etwaige Rückschläge an den Aktien- und Rentenmärkten nutzen, um die in diesem Monat aufgenommenen Barmittel zu reinvestieren, da wir die Aussichten auf eine weiche Landung weiterhin positiv einschätzen.

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