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The View - Aktuelles zur Anlageallokation

one year ago

Jaime Arguello, Chief Investment Officer

Jaime Arguello
Chief Investment Officer

Makroökonomischer Hintergrund

Die US-Notenbank (Fed) legte zum ersten Mal seit 14 Monaten eine Pause in ihrer Zinserhöhungspolitik ein und wies darauf hin, dass die Anleger mit zwei weiteren Erhöhungen im Jahr 2023 rechnen sollten. Die jüngsten Inflationsdaten haben sich dennoch als günstig erwiesen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte unterdessen die Straffung der Geldpolitik fort, obwohl die Inflation in der Eurozone nachließ, während die Bank of England gezwungen war, ihre Zinserhöhungen zu beschleunigen, um dem hohen Lohn- und Preisdruck zu begegnen. Die People's Bank of China senkte einen wichtigen Leitzins in der Hoffnung, damit den Konsum anzukurbeln. Ministerpräsident Li Qiang erklärte, dass China im Jahr 2023 ein BIP-Wachstum von „rund 5 %“ anstrebe.

Aktuelle Marktlage

Im Berichtszeitraum erholten sich die Aktien weltweit. Unter den großen Märkten konnten japanische Aktien mit den höchsten Renditen aufwarten. Die USA verzeichneten ebenfalls solide Zuwächse, und zwar nicht nur im Technologiesektor. Auch die europäischen Aktien legten zu, aber das Vereinigte Königreich blieb zurück. In den USA erholten sich die Staatsanleiherenditen, da die Kurse fielen. Die Differenz zwischen den Renditen 2-jähriger und 10-jähriger Anleihen überstieg 100 Basispunkte (Bp); eine so starke Inversion wurde zuletzt im Jahr 1981 verzeichnet. Eine invertierte Renditekurve wird in der Regel als starker Indikator für eine bevorstehende Rezession angesehen. Der Euro legte gegenüber dem US-Dollar zu, während der Yen weiter an Wert verlor, da die Bank of Japan ihre Geldpolitik nicht änderte und die Zinssätze bei -0,1 % bleiben. Der Ölpreis stieg leicht auf 74,9 USD pro Barrel, während der Erdgaspreis ein Zweimonatshoch erreichte. Der Goldpreis fiel gegenüber seinem im Mai erreichten Rekordhoch zurück.

Architas view

Der Standpunkt von Architas

Die restriktive Rhetorik der Fed und der EZB lässt die Tür für weitere Zinserhöhungen offen. Die Geldmarktfutures deuten darauf hin, dass die Zinssätze länger hoch bleiben werden. Im Jahr 2024 dürfte es weniger Zinssenkungen geben als ursprünglich erwartet. Die strengeren geldpolitischen Bedingungen machen das Umfeld für Aktien schwieriger. Darüber hinaus schwächt sich die globale makroökonomische Dynamik mit einem Rückgang der weltweiten Einkaufsmanagerindizes (EMI) ab. Das verarbeitende Gewerbe befindet sich in einer leichten Rezession, während die Aktivität im Dienstleistungssektor ebenfalls nachlässt. Dennoch bleiben Arbeitsmarkt und Lohnwachstum stabil. Die Desinflation setzt sich langsamer fort, während sich die Kerninflation in den Industrieländern, insbesondere in der Eurozone, als widerstandsfähig erweist. Wir beobachten eine Divergenz bei den Wirtschaftsdaten, die in Europa und China positiv überraschen, während sie in den USA widerstandsfähiger sind.

Bei den Aktien bleiben wir insgesamt neutral, erwarten aber kurzfristig eine deutliche Outperformance der USA gegenüber der Eurozone. Das stimmt mit den schleppenderen BIP-Wachstumserwartungen für die Eurozone, der Wahrscheinlichkeit weiterer Zinserhöhungen durch die EZB und der Zusammensetzung der Aktienmärkte der beiden Länder überein. Ein höherer Wachstums-, aber geringerer zyklischer/substanzwertorientierter Schwerpunkt dürfte US-Aktien zugute kommen. Wir bevorzugen in unseren Portfolios Qualitäts- und Wachstumsunternehmen, meiden aber Fonds mit einem hohen Engagement in den Aktien, die am meisten von der ‚KI-induzierten Rallye’ profitiert haben, da sich diese abkühlen könnte.

Bei den Anleihen behalten wir unsere neutrale Position gegenüber US-Staatsanleihen bei. Wir gehen davon aus, dass sich die 10-jährige US-Rendite im Bereich zwischen 3,75 % und 4,25 % stabilisieren dürfte. Außerdem sind wir nach wie vor der Meinung, dass US-Treasuries im Falle einer stärkeren Volatilität an den Aktienmärkten oder einer drastischeren Verlangsamung des Wachstums eine gute Absicherung oder einen Schutz in Multi-Asset-Portfolios darstellen sollten. 

Bei europäischen Staatsanleihen bleiben wir etwas vorsichtig, da die EZB im Kampf gegen die Inflation weiterhin auf der Bremse steht. Die Zinserhöhungen könnten höher ausfallen als von den Geldmärkten erwartet.

Auch in Bezug auf Investment-Grade-Anleihen und Schwellenländeranleihen sind wir dank des interessanten Niveaus der Kreditspreads und Renditen sowie der relativ guten Performance weiterhin moderat positiv gestimmt.

Wir bleiben bei unserer neutralen Haltung gegenüber globalen Hochzinsanleihen (HY). Im Hinblick auf die Portfoliokonstruktion von Portfolios auf Euro-Basis sollten jedoch unserer Meinung nach europäische High Yield-Anleihen bevorzugt werden, da die durchschnittliche Rendite aufgrund der Absicherungskosten höher liegt als bei US HY und die durchschnittliche Kreditqualität europäischer HY-Anleihen ebenfalls besser ist.

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