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Article | 14 February 2024 | Deutsch
Rémi Lambert
Chief Investment Officer
Die Gesamtinflationsraten zogen zum Jahresende leicht an, und im Januar folgten Frühindikatoren für eine Belebung der Wirtschaftstätigkeit. Die Zentralbanken warnten die Finanzmärkte vor übermäßigem Optimismus im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen im ersten Quartal. Die Federal Reserve (Fed) änderte ihre Leitzinsen nicht, und die Europäische Zentralbank (EZB) hat ebenfalls beschlossen, die Kreditkosten unverändert zu lassen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde räumte ein, dass im Kampf gegen die Inflation das Schlimmste wohl überstanden sein dürfte und der „Disinflationsprozess in Gang gekommen sei“. Sie deutete aber an, dass der Sommer der wahrscheinlichste Zeitpunkt für Zinssenkungen sei.
Die weltweiten Aktienmärkte entwickelten sich im Januar uneinheitlich. Am besten schnitten japanische Aktien ab, die von robusten Unternehmensgewinnen und einem schwächeren Yen profitierten. Die US-Aktien wurden von einem anhaltenden Anstieg der Aktien unterstützt, die von der künstlichen Intelligenz profitieren. Die europäischen Aktien legten ebenfalls zu, während die Aktien der Schwellenländer unter niedrigen Renditen in China zu leiden hatten. Anleihen schwächten sich weltweit ab, da die Hoffnung auf Zinssenkungen im März schwand. Unternehmensanleihen hielten sich besser als Staatsanleihen, und Hochzinsanleihen entwickelten sich überdurchschnittlich. Der US-Dollar wertete im Januar auf. Während der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verlor, verbesserte er sich gegenüber dem japanischen Yen. Die Ölpreise stiegen aufgrund der Besorgnis über Lieferunterbrechungen angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten.
In unserem letzten Update vertraten wir die Meinung, dass den Märkten nach den starken Kursgewinnen seit Ende Oktober eine Konsolidierungsphase bevorstehen könnte. Das kann zwar immer noch irgendwann der Fall sein, aber wir sind optimistischer geworden, was die Aussichten für die Marktrenditen im kommenden Jahr angeht, und gehen davon aus, dass eine etwaige Korrektur bescheiden ausfallen wird. Die Marktdynamik ist günstig und die anhaltende Stärke der Makrodaten lässt darauf hoffen, dass die Märkte in nächster Zeit gut unterstützt bleiben.
Die US-Wirtschaft übertrifft nach wie vor die Erwartungen, und die Unternehmensgewinne dürften von den wiedererstarkten US-Verbrauchern profitieren. Zwar könnten die Markterwartungen hinsichtlich des Zeitpunkts der Zinssenkungen noch enttäuscht werden, doch ist dies unseres Erachtens eher ein Problem für den Rentenmarkt als für den Aktienmarkt, der sich allmählich auf eine weiche Landung einstellt. Japan dürfte von einer stärkeren Weltwirtschaft profitieren, die von den USA angetrieben wird, dürfte aber auch von der anziehenden Inlandsnachfrage gestützt werden. Darüber hinaus sehen wir einen währungsbedingten Anstieg der Unternehmensgewinne, da der japanische Yen in den letzten Wochen wieder schwächer geworden ist.
Die positive Marktdynamik hat in den letzten Wochen automatisch zu einer Erhöhung unserer Aktienquote geführt. In Anbetracht dessen wollen wir unser derzeitiges Aktienengagement beibehalten und bestimmte Positionen sogar aufstocken, wenn sich Gelegenheiten bieten, insbesondere an den Märkten in den USA und Japan.
Bei den festverzinslichen Wertpapieren halten wir an einer neutralen Haltung gegenüber längerfristigen Anleihen fest, obwohl wir bei Schwellenländeranleihen (EMD) ein höheres Risiko anstreben. Während sich der Abstand zwischen den Renditen von Unternehmensanleihen und Staatsanleihen in den letzten Monaten verringert hat, wirken die Renditen von EMD im historischen Vergleich interessanter. Sie sollten auch durch solide Fundamentaldaten gestützt werden.
Um die Chancen zu finanzieren, die wir bei Aktien und EMD sehen, wollen wir unsere Position in Bargeld und/oder alternativen Anlagen reduzieren, wo das Aufwärtspotenzial geringer wirkt.