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Monatlicher Archinomics-Bericht September 2023

10 months ago

DIE
Märkte

Aktien

Die weltweiten Aktienkurse sanken, was am Rückgang des MSCI World Index um 4,4 % deutlich wurde. Die Zentralbanken signalisierten zwar, dass die Zinssätze ihren Höchststand erreicht oder fast erreicht haben, betonten jedoch, dass die Zinsen noch länger höher bleiben müssten. US-Aktien verloren 4,9 % (S&P 500 Index) und verzeichneten damit den stärksten monatlichen Rückgang seit Jahresbeginn, während europäische Aktien um 2,8 % (EuroStoxx 50 Index) und chinesische Aktien um 3,1 % (MSCI China Index) nachgaben. Der britische FTSE 100-Index war der Ausreißer: Er stieg um 2,3 %, was auf seine hohe Gewichtung von Energieunternehmen zurückzuführen war, denen die steigenden Ölpreise zugutekamen. 

Anleihen

Anleihen gaben weltweit stark nach, da die Anleger ihre Prognosen für künftige Zinssätze angesichts der aggressiven Aussagen der Zentralbanken neu bewerteten. Zehnjährige US-Staatsanleihen gingen um 3,5 % zurück, während die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen 2,5 % abgeben musste. Unternehmensanleihen schnitten besser ab als Staatsanleihen, obwohl die Renditen von Investment-Grade-Anleihen negativ blieben. Hochzinsanleihen hielten sich besser, da ihre höheren Kupons einen Puffer gegen steigende Staatsanleiherenditen boten.

Devisen

Der US-Dollar gewann an Wert, denn die „aggressive Zinspause“ der Federal Reserve machte die Spekulationen über eine deutliche Senkung der US-Zinssätze im Jahr 2024 zunichte. Im Gegensatz dazu schwächte sich der Euro ab, als die Europäische Zentralbank signalisierte, dass die Zinserhöhung im September die letzte sein könnte. Die Bank of Japan behielt unterdessen ihren akkommodierenden Kurs bei. 

Rohstoffe

Die Ölpreise stiegen um 9,7 % und erreichten mit 95,30 USD pro Barrel (Brent-Rohöl) den höchsten Stand seit fast einem Jahr, da die OPEC+-Mitglieder ihre Produktionskürzungen bis zum Jahresende verlängert haben und eine Verknappung des Angebots zu befürchten ist. Gold gab um 4,7 % nach und schloss den September bei 1.848,60 USD je Feinunze.

Market Volatility

Volatilität des Marktes

Die Volatilität stieg gegenüber September um 29,1 % und der Vix-Index schloss bei 17,5. Dennoch blieb er unter der Marke von 20, die normalerweise als Indikator für Marktstabilität gilt. 

Verantwortliches Investieren

Es gibt Anzeichen dafür, dass die Regierungen beginnen, ihre umweltbezogenen Verpflichtungen zu verwässern. Das Vereinigte Königreich hat beispielsweise den Zeitrahmen für das Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren sowie von Gaskesseln für die Heizung von Wohnungen verlängert. Einige dieser Entscheidungen sind durch finanzielle Zwänge bedingt, andere scheinen eher politisch motiviert zu sein.  


Überblick

Die Zentralbanken in den Industrieländern bekräftigten die Botschaft, dass die Zinssätze noch eine ganze Weile hoch bleiben müssen, um die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen, und enttäuschten damit die Hoffnungen auf deutliche Zinssenkungen im nächsten Jahr. Im Gegensatz dazu senkte Brasilien die Zinsen zum zweiten Mal in diesem Zyklus, während Polen zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren die Kreditkosten senkte.

Es gibt Anzeichen dafür, dass die Konjunkturabkühlung in China im Juli ihren Tiefpunkt erreicht haben könnte. Der umfassende Einkaufsmanagerindex (EMI) stieg im September von 51,3 im Vormonat auf 52,0 und erreichte damit den höchsten Stand seit Juni. Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion, Exporte und Importe übertrafen im August jeweils die Prognosen.


Die US-Regierung konnte einen für Anfang Oktober geplanten Stillstand knapp verhindern, nachdem die Gesetzgeber in letzter Minute eine Einigung fanden, die das Risiko eines Stillstands auf Mitte November verschob. Die Einigung sieht vor, die Ausgaben für weitere 45 Tage auf dem derzeitigen Niveau zu halten, schließt aber die Finanzierung der Kriegsanstrengungen der Ukraine aus.


What?

Ausblick

Die Flash-Schätzung des S&P Global US Composite-Einkaufsmanagerindex sank im September auf 50,1, das schwächste Ergebnis seit Februar, was darauf hindeutet, dass die US-Wirtschaftstätigkeit bald stagnieren könnte. Es stellt sich die Frage, ob die Verlangsamung auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die Verbrauchernachfrage und die Inflation haben wird.


Der Ausverkauf an den Rentenmärkten im September hat dazu geführt, dass die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen in den USA und in Deutschland auf einem 16- bzw. 12-Jahres-Hoch notieren. Sollten die Renditen auf diesem Niveau bleiben, könnte dies den Aktienmärkten im vierten Quartal erhebliche hemmende Einflüsse bescheren.

Die Ölpreise sind auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr gestiegen. Dies hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Autofahrer, sondern wirkt sich auch auf die Gesamtwirtschaft aus, da die Input- und Transportkosten steigen. Wird der jüngste Anstieg einen neuen Inflationsimpuls bewirken?   

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