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Article | 15 April 2024 | Deutsch
Alex Burn, CFA
Investment Manager, AXA IM Select
Zunächst einmal sollten wir uns über die Unterschiede zwischen diesen beiden Anlageansätzen im Klaren sein. Ein aktiver Fonds, der sich auf Regionen, Sektoren oder Themen beziehen kann, wird von einem Investmentmanager verwaltet. Dieses Unternehmen nutzt sein Fachwissen, um Ineffizienzen an den Finanzmärkten zu ermitteln, d. h. Punkte, an denen Vermögenswerte anscheinend falsch bewertet werden. Das Erkennen und Ausnutzen solcher Outperformance-Chancen eines aktiven Portfolios wird als ‚Schaffung von Alpha’ bezeichnet. Für diese Dienstleistung erhebt der Fondsmanager eine Gebühr.
Ein passiver Fonds versucht dagegen nicht, Marktanomalien zu erkennen. Die Strategie besteht in diesem Fall einfach darin, einen Index (z. B. den S&P 500 oder einen spezielleren Index, z. B. für aufstrebende Technologien) so effizient wie möglich nachzubilden. Der passive ‚Tracker’-Fonds greift zu diesem Zweck auf verschiedene Strategien zurück, häufig durch die Schaffung eines Exchange Traded Fund (ETF). Auch für den passiven Dienst wird eine Gebühr erhoben, die jedoch in der Regel deutlich niedriger ist.
Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Entscheidung, ausschließlich in passive Fonds zu investieren, zu verpassten Chancen führen und einige der mit diesem Anlagestil verbundenen Vorteile zunichte machen kann. Besonders ausgeprägt ist dies in Momenten, in denen sich die Stimmung der Anleger deutlich ändert. Betrachten wir als Beispiel zwei Zeiträume: Zwischen 2017 und der ersten Hälfte des Jahres 2021 übertrafen die passiven Fonds weitgehend ihre aktiven Pendants, insbesondere die Fonds mit Schwerpunkt auf US Large Cap Equities, European Aggregate Bonds und Global High Yield Bonds. Während des Zeitraums ab September 2021, als die Zentralbanken einen aggressiven Zinserhöhungszyklus einleiteten, verzeichneten einige aktive Fonds jedoch eine deutliche Outperformance. Der Effekt war bei europäischen und globalen Anleihefonds am stärksten ausgeprägt.
Hätte ein Anleger in einen passiven Fonds gewusst, dass im September 2021 ein solcher Wendepunkt erreicht war? Das kann man nicht wissen, ist aber unwahrscheinlich, da die Wertentwicklung eines passiven Fonds naturgemäß immer mit dem Index übereinstimmt. Ein Anleger, der in einen aktiven Anleihefonds mit Top-Performance investiert, hätte hingegen in den letzten Jahren eine beträchtliche Outperformance feststellen können.
Es versteht sich von selbst, dass sich passive Fonds immer im Einklang mit ihrem Referenzindex entwickeln, da sie diesen nachbilden, was sowohl eine Underperformance als auch eine Outperformance unmöglich macht. Andererseits wird es passiven Anlegern aber möglicherweise auch nicht bewusst, wenn in bestimmten Zeiträumen die Wertentwicklung im Vergleich zu einer Reihe von aktiven Fondsmanagern abweicht. Unsere Untersuchungen zeigen, dass einem rein passiven Anleger in bestimmten Phasen der Marktaktivität das Aufwärtspotenzial, das von den besten aktiven Managern erschlossen wird, entgeht. Damit verpasst er die Möglichkeit, höhere Anlagerenditen zu erzielen und sein investierbares Kapital zu vermehren. Bei AXA IM Select suchen wir nach Anlagegelegenheiten sowohl in aktiven als auch in passiven Fonds, um ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio zu erhalten.