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Article | 06 June 2024 | Deutsch
Der Mai war ein Wahlmonat: In Indien, Mexiko und Südafrika wurde gewählt. In Indien deuten die ersten Ergebnisse auf eine Beibehaltung des Status quo hin, während in Mexiko zum ersten Mal eine Präsidentin gewählt wurde – und zwar mit einem Erdrutschsieg. Südafrikas Regierungspartei ANC hat ihre parlamentarische Mehrheit verloren und muss nun eine Koalition bilden, um an der Regierung zu bleiben.
Vor den US-Präsidentschaftswahlen im November wurde Donald Trump als Schwerverbrecher verurteilt, nachdem er in allen 34 Anklagepunkten des ‚Schweigegeld’-Prozesses für schuldig befunden worden war. Im Vereinigten Königreich wuchs die Unsicherheit im Hinblick auf eine erhoffte Zinssenkung im Juni angesichts der Ankündigung von Parlamentswahlen (am 4. Juli) und unerwartet hoher Inflationsdaten für April.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat die Zinssätze beibehalten, wobei ihr Vorsitzender Jerome Powell darauf hinwies, dass Geduld erforderlich sei, „damit die restriktive Politik ihre Wirkung entfalten kann“. Aus dem Protokoll der letzten Fed-Zinssitzung geht zwar hervor, dass einige Entscheidungsträger eine Anhebung der Zinssätze befürwortet haben, doch Powell signalisierte, dass ein solcher Schritt unwahrscheinlich sei.
Die Aktien verbesserten sich weltweit. Der MSCI All Countries World Index stieg im Mai um 3,8 %. US-Aktien gehörten zu den stärksten Performern (S&P 500 +4,8 %; Nasdaq +6,9 %), da sich Technologieaktien erholten. Nvidia wurde nach Apple und Microsoft zum drittgrößten Unternehmen in den USA, als die Aktien in die Höhe schnellten, nachdem die Umsatzprognosen übertroffen worden waren. Auch die europäischen und japanischen Aktien legten zu, allerdings in geringerem Maße (Euro STOXX 50 +1,3 %; TOPIX +1,1 %). Im Gegensatz dazu hinkten die Schwellenländeraktien hinterher (MSCI EM +0,3 %), wobei chinesische Aktien gemischte Renditen lieferten, da Zuwächse bei den in Hongkong notierten Aktien durch schwächere Renditen von Onshore-Aktien ausgeglichen wurden.
Für globale Staatsanleihen war der Monat durchwachsen. US-Anleihen schlossen den Monat höher, da die schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zum Beschäftigungswachstum und zur Inflation die Anzeichen einer anhaltenden wirtschaftlichen Stärke ausglichen. Die 10-jährige US-Staatsanleihe rentierte im Mai mit +1,9 %. Umgekehrt verlor die 10-jährige deutsche Bundesanleihe trotz wachsender Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen im Juni senken könnte, 0,2 %, da sich die Inflation in der Eurozone zum ersten Mal in diesem Jahr beschleunigte. Unternehmensanleihen legten zu: Investment-Grade-Anleihen stiegen um 1,8 % (Bloomberg Global Investment Grade Index) und Hochzinsanleihen um 1,6 % (ICE BoA Global High Yield Index).
Der Euro wertete im Mai gegenüber dem US-Dollar und dem japanischen Yen auf. Während allgemein erwartet wird, dass die EZB im Juni mit einer Zinssenkung beginnt, ist die weitere Entwicklung der Zinssätze weniger klar, da die jüngste Beschleunigung der Inflation in der Eurozone die Unsicherheit noch erhöht. Im Gegensatz dazu hat die Fed signalisiert, dass sie die Zinssätze länger hoch halten wird und dass eine Senkung erst gegen Ende dieses Jahres zu erwarten ist. Da der japanische Yen weiterhin schwächelt, gerät die Bank of Japan zunehmend unter Druck, die Zinsen wieder anzuheben.
Die Ölpreise gaben angesichts der Besorgnis über eine Angebotsschwemme nach. Die Rohölsorte Brent fiel um 7,1 % und schloss bei 81,60 USD pro Barrel. Die Goldpreise stiegen weiter an: Das Edelmetall erreichte im Laufe des Monats einen neuen Höchststand, bevor es bei 2.327,30 USD schloss, was einem Anstieg von 1,4 % während des Monats entspricht.
Der Vix-Index fiel um 17,4 % und schloss bei 12,9, blieb jedoch unter der Marke von 20, die normalerweise als Indikator für Marktstabilität gilt.
Die Handelskriege im Bereich der sauberen Technologien eskalieren. Chinas Exporte von Elektrofahrzeugen in die USA werden nun mit Zöllen in Höhe von 100 % belegt, da Präsident Joe Biden versucht, seine Unterstützung in den Industriestaaten des „Rust Belt“ zu stärken. Außerdem kündigte er eine drastische Erhöhung der Zölle auf Solarpanels an. Auch die EU erwägt, die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zu erhöhen.